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Doctor Cyclops: Borgofondo (Review)
Artist: | Doctor Cyclops |
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Album: | Borgofondo |
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Medium: | CD | |
Stil: | Stoner / Hardrock |
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Label: | World In Sound | |
Spieldauer: | 48:36 | |
Erschienen: | 15.06.2012 | |
Website: | [Link] |
Italien hat mit Black Widow und Bloodrock zwei Plattenfirmen im Rennen, die für Musik wie die ihrer Landsleute DOCTOR CYCLOPS prädestiniert sind: Hardrock mit Fokus auf Riffs der eher verspielten Art und einem Sänger, der gegenüber dem Gros der Konkurrenz ein kleines Plus besitzt – hörbares Charisma.
Zudem komponieren die drei Männer famos: Den an sich schmissigen Opener klammern sie mithilfe eines schroffen Eingangs- beziehungsweise Ausklangsriff zu einer intensiven wie leicht habhaften Angelegenheit zusammen, wohingegen die zehn Minuten von „Giants of the Mountain“ einen Parforceritt durch verschiedene Geschwindigkeitsgefilde darstellen, nicht zu vergessen den hin und wieder gelungen verschleppten Hauptpuls sowie das flötende Zwischenspiel, mit dem man schätzungsweise in die Anden schielt. Schlüssig gehalten wird das Epos einmal mehr von Fronter Draghi und seinem markanten Organ.
Hier wie später in „Madness Show“ kommen perkussive Einlagen und instrumentales Kopfkino (sehr geil auch: die akustischen Passagen während des elegischen „My Revolution“) zum Tragen. So gut DOCTOR CYCLOPS spielerisch aufgestellt sind, so zwanglos halten sie sich jeweils zurück, wenn es um den Gesamteffekt geht. Das an sich simple „Cyclop's Claim“ wird ob des Gesangs dramatisch, aber „Eileen O'Flaherty“ rockt bewusst schlicht, aber viel effektiver als bei anderen Bands, die solche Tracks im Dutzend herausgeben. Dallera poltert einstweilen fast mit der Klasse von Ian Paice, und die Spitze am Mikro zockt mindestens so abgefeimt, wie sie singt.
Dass der zweite Zehnminüter „The Unquiet Garden“ am Ende ein wenig zu improvisiert wirkt (plus Leerlauf inklusive entbehrlicher Albernheit), darf man mit Hinblick auf die Güte des Gebotenen – sowohl kompositorisch als auch spielerisch und emotional – definitiv verschmerzen. DOCTOR CYCLOPS sind eine der besten, weil nicht offensichtlich agierenden (Stoner-)Rockbands aus Südeuropa und darüber hinaus.
FAZIT: „Borgofondo“ ist ein sehr starkes Lebenszeichen einer jungen Band, die ihren klassischen Rock nicht an eindeutigen Vorbildern bürstet, sondern mit individuellem Songwriting von vornherein für die Jetztzeit empfiehlt – mit Anspruch auf die Ewigkeit, denn tatsächlich wächst diese Scheibe, je aufmerksamer und häufiger man zuhört.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Night Flyer
- Cyclop's Claim
- Giants of the Mountain
- Eileen O'Flaherty
- Madness Show
- My Revolution
- The Unquiet Garden
- Bass - Francesco Filippini
- Gesang - Christian Draghi
- Gitarre - Christian Draghi
- Schlagzeug - Alessandro Dallera
- Borgofondo (2012) - 11/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Thomas
gepostet am: 23.04.2013 User-Wertung: 12 Punkte |
Klasse Scheibe: Anschaffung lohnt sich auf jede Fall |